Die Präsentation der Bilanz des Vorjahres ist für die VOGEWOSI Rückschau und Ausblick zugleich. 2023 konnte die größte gemeinnützige Wohnbauvereinigung des Landes ihren soliden Kurs erfolgreich weiterführen: Für die Bewohner der 14.662 Wohnungen bedeutet das weiterhin stabile Mieten von durchschnittlich 5,62 Euro pro Quadratmeter, betonen Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz und Aufsichtsratsvorsitzender Karlheinz Rüdisser beim Pressegespräch in Dornbirn. 2023 wurden 111 Wohnungen an die Bewohner übergeben, in den nächsten drei Jahren wird die VOGEWOSI weitere 600 neue Wohnungen errichten.
Mit einer Steigerung der Bilanzsumme auf 910,8 Mio. Euro und einem ebenfalls gestärkten Eigenkapital von 337,5 Mio. Euro kann die VOGEWOSI auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurückblicken. Die Ausgaben für Sanierungen – vor allem für Heizungserneuerungen und Fernwärme – lagen ähnlich wie in den Jahren zuvor bei gut 15 Mio. Euro. Im Bereich Neubau wurden mehr als 27 Mio. Euro investiert, so dass 111 Wohnungen fertiggestellt und an die Bewohner übergeben werden konnten.
160 Mio. Euro für den Bau von neuen Wohnungen
Im Jahr 2024 zieht das Bauvolumen der VOGEWOSI nun kräftig an. 43 Mio. Euro sind für den Neubau budgetiert – weitere rund 20 Mio. sind für die Sanierung vorgesehen. 445 Wohnungen in 14 Wohnanlagen befinden sich aktuell im Bau. Davon werden – nach heutigem Projektstand – voraussichtlich 235 Wohnungen im Jahr 2025 fertiggestellt, 128 Wohnungen im Jahr 2026 und weitere 82 Wohnungen 2027, erklärt VOGEWOSI Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz: „Der Bau einer Wohnanlage erstreckt sich von der Planung bis zur Übergabe über circa drei Jahre. Wir können daher jetzt schon sagen, dass sich aktuell rund 600 neue Wohnungen im Bau oder in Vorbereitung befinden, die zwischen 2025 und 2027 fertiggestellt werden. Für diese Neubauten rechnen wir mit Investitionen von insgesamt rund 160 Mio. Euro. Wir gehen aktuell auch davon aus, dass noch weitere Projekte, insbesondere von Gemeinden und Städten, dazu kommen werden und wir somit einen wesentlichen Beitrag zum gemeinnützigen Wohnbau in Vorarlberg leisten können.“
Stabile Mieten trotz Teuerung
Die Bewohnerinnen und Bewohner der mehr als 14.600 Mietwohnungen können sich auf stabile Mieten bei der VOGEWOSI verlassen. Hans-Peter Lorenz: „Dank unserer soliden wirtschaftlichen Situation mit einer Eigenmittelquote von ca. 37 Prozent können wir unser Eigenkapital im Interesse unserer Mieterinnen und Mieter einsetzen. Gemeinsam mit der Wohnbauförderung des Landes Vorarlberg sind wir trotz der aktuellen Teuerung in der Lage, weiterhin Sanierungen und Neubauprojekte nachhaltig finanzieren zu können. Vor allem aber können wir dadurch die Mieten stabil halten. Die durchschnittlichen Mietkosten (ohne Nebenkosten) lagen 2023 bei 5,62 Euro pro Quadratmeter. Für eine 60 Quadratmeter-Wohnung beträgt die Miete daher im Durchschnitt 337,2 Euro. Auch für die Zukunft unternehmen wir große Anstrengungen, unsere Mieten weiterhin stabil zu halten.“
Bautätigkeit im ganzen Land
Leistbares Wohnen soll für alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger möglich sein. Das ist für Karlheinz Rüdisser als Aufsichtsratsvorsitzender der VOGEWOSI ein klares Ziel, das gerade in Zeiten der hohen Inflation konsequent verfolgt werden soll. „Aktuell befinden sich in 61 Vorarlberger Gemeinden Wohnanlagen der VOGEWOSI. Erfreulich für uns ist, dass die Nachfrage aus den Gemeinden wieder steigt“, so Rüdisser. 2023 lag der Schwerpunkt der Neubautätigkeit im Raum Feldkirch. Zwei Wohnanlagen wurden in Feldkirch errichtet – eine davon als WOHNEN500®-Projekt, eine weitere Anlage in Göfis. Im Jahr 2025 wird sich die Neubautätigkeit wieder verstärkt übers Land verteilen. „Die aktuell starke Bautätigkeit der VOGEWOSI ist allerdings nur möglich Dank der sehr guten Wohnbauförderung des Landes und der hohen Eigenkapitalquote der VOGEWOSI. Dadurch können wir trotz der hohen Baukosten ausreichend gemeinnützigen Wohnraum schaffen.“
Soziale Belebung durch neue Einkommensgrenzen
Mit Anhebung der Einkommensgrenze soll ab 2025 auch der Zugang zu leistbaren Wohnungen erleichtert werden, erklärt Rüdisser: „Ein Zwei-Personen-Haushalt darf nun zum Beispiel ein monatliches Netto-Einkommen von 5.600 Euro statt bisher 4.200 Euro haben, um eine gemeinnützige Wohnung beantragen zu können. Mit dieser Maßnahme soll auch dem Mittelstand der Zugang zu leistbarem Wohnen ermöglicht werden. Wir gehen davon aus, dass wir dadurch eine gute soziale Durchmischung in den Wohnanlagen erreichen und damit die soziale Belebung gefördert wird“, so Karlheinz Rüdisser.
Hoher Standard für zeitgemäßes Wohnen
Auch im gemeinnützigen Bereich gelten in Vorarlberg traditionell hohe Standards und gesetzliche Vorgaben hinsichtlich Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Wohnkomfort. Neue Wohnanlagen verfügen meist über Barrierefreiheit durch einen Lift, oft steht auch eine Tiefgarage zur Verfügung, um die Außenflächen von parkenden Autos freizuhalten. Zeitgemäße Wohnungen haben auch Balkon, Terrasse oder Freifläche, eine energiesparende Zentralheizung, Holzfußböden in den Wohnräumen sowie eine durchdachte Raumaufteilung. „Diese Wohnungen, die alle Ansprüche an zeitgemäßes Wohnen erfüllen und etwas über der Durchschnittsmiete liegen, sind sehr gefragt“, erklärt Hans-Peter Lorenz. „Gleichzeitig haben wir aber natürlich auch ältere Wohnungen, ohne Lift und ohne Balkon – dafür mit günstigeren Mieten. Allerdings stellen wir zunehmend fest, dass es schwerer wird, für alte Wohnanlagen Mieter zu finden. Ein Beispiel dafür sind die über 80 Jahre alten Südtirolersiedlungen, in denen es keine Zentralheizung gibt, sondern individuell mit Holz oder Öl geheizt werden muss. Hier sehen wir großen Handlungsbedarf, um mehr zeitgemäße und leistbare Wohnungen errichten zu können.“ so Lorenz.
Revitalisierung: Nutzung von alten Wohnanlagen
Im Bilanzjahr 2023 hat die VOGEWOSI daher gemeinsam mit der Stadt Bregenz einen Meilenstein für die Nutzung von älteren Wohnanlagen gesetzt. Für die Südtirolersiedlung Bregenz-Rheinstraße wurde eine Erweiterung und Modernisierung beschlossen. Das heißt, ein Teil der über 80 Jahre alten Häuser wird durch neue und größere Gebäude ersetzt, geplant sind ca. 320 komfortable Neubauwohnungen in bester Lage. Aktuell führt die Landeshauptstadt Bregenz dort einen Quartiersentwicklungsprozess durch – mit einem Ergebnis ist bis Ende Jänner 2025 zu rechnen. Anschließend startet ein Architekturwettbewerb für die Konzeption und Gestaltung der Wohnanlage Bregenz-Rheinstraße.
VOGEWOSI Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz sieht in der Neugestaltung von alten und nicht mehr sanierbaren Wohnanlagen eine große Chance für den gemeinnützigen Wohnbau in Vorarlberg: „Grund und Boden werden in Vorarlberger immer knapper. Deshalb müssen wir die bereits bebauten Flächen besser nutzen. Unsere Südtirolersiedlungen mögen von außen idyllisch erscheinen. Die Substanz stammt aber aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs: Die Wohnungen sind eng, dunkel und hellhörig, die Keller feucht, Balkone und Lifte fehlen komplett. Sanierungen sind zwar technisch möglich, aber wirtschaftlich nicht vertretbar. Die Südtirolersiedlungen bieten die einzigartige Möglichkeit, ohne zusätzlichen Bodenverbrauch eine große Zahl an komfortablen neuen Wohnungen in bestehenden Anlagen zu errichten.“
Zahlen und Fakten
| 2023 |
---|---|
Bilanzsumme | 910,8 Mio. € |
Eigenkapital | 337,5 Mio. € |
Sachanlagevermögen | 745,7 Mio. € |
Umsatz | 104,8 Mio. € |
Bilanzgewinn | 6,81 Mio. € |
Bestand unbebaute Grundstücke | 160.700 m² |
Mietwohnungen | 14.662 |
Eigentumswohnungen (nur Verwaltung) | 2.538 |
Verwaltete Wohnungen gesamt | 17.200 |
Mitarbeiter samt Beschäftigter in Werkstätte und dezentralen Hausverwaltungen | 98 |
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