Südtirolersiedlung Bregenz Rheinstraße Renate und Hans Fulterer Seit 1976 leben Renate und Hans in der Südtirolersiedlung Rheinstraße in Bre- genz. Als Nachkriegskinder haben sie jung geheiratet und sich bald für eine c i v o n a m z u K o r i M © Michael Ritsch, Bürgermeister der Landeshauptstadt Bregenz „Bregenz zeichnet sich durch seine beson- dere geografische Lage zwischen Bergen und See aus. Was unserer Stadt einer- seits ihren besonderen Charme verleiht, stellt uns im Bereich des Wohnbaus vor Herausforderungen. Daher gilt es selbst- verständlich auch Projekte zu überdenken, die viele Jahrzehnte lang ihren Zweck erfüllt haben, nun jedoch womöglich an die Anforderungen der Gegenwart und Zukunft angepasst werden müssen. Als Bürgermeister von Bregenz ist es mir aber ein wichtiges Anliegen, und dies werde ich nicht müde zu betonen, dass leistbares Wohnen eine Grundvoraussetzung für jedes Wohnbauprojekt in der Landeshauptstadt ist und bleibt.“ 11 Wohnung in der Siedlung beworben. Sieben Jahre lang hat es gedauert, bis sie die Wohnung dann endlich bekommen haben – und die Freude war groß: „Wir waren so glücklich, dass es endlich geklappt hat, dass wir anfangs sogar nur auf einer Luftmatratze geschlafen haben.“ Renate und Hans haben seither viel in ihre Wohnung im ersten Stock investiert. „Als wir eingezogen sind, hatten wir noch einen Boiler aus Holz und einen Steinbrunnen. Nach und nach haben wir alles neu hergerichtet, einen Kachelofen eingebaut, neue Böden und ein neues Bad. Wir haben uns hier unser Zuhause geschaffen, in dem auch unsere Kinder aufgewachsen sind“, erklärt Hans. Über die Jahre hat sich jedoch einiges verän- dert, vor allem was das Zusammenleben der Menschen in der Siedlung anbe- langt. „Früher hat jeder jeden gekannt, man hat sich bei allem gegenseitig unterstützt und auch gemeinsam Zeit ver- bracht. Ich erinnere mich an viele schöne Sommerabende, an denen wir draußen im Park gesessen haben. Das geht heute nicht mehr. Man kennt sich nicht mehr oder nur vereinzelt“, erzählt Renate. Dennoch, Renate und Hans fühlen sich in ihrem Zuhause am Südtiroler Platz nach wie vor sehr wohl. Sie haben hier über die Jahrzehnte Wurzeln geschlagen, sind sich aber bewusst, dass es in Zukunft noch Veränderungen geben könnte. „Noch sind wir körperlich fit genug, aber wir sehen es bei anderen Bewohnern, die sich in dieser Wohnsituation ohne Lift all- mählich schwertun.“