H USZEITUNG Das Magazin der VOGEWOSI Nr. 1/2017 Eva Pinkelnig „Der große Traum“ „Wohnen 500“ Leben in der Gemeinschaft: Lustenau – Höchst – Koblach Interview Heidi Lorenzi, ifs
Mut zu neuen Ideen „Um alle Ziele im sozialen Wohnbau erreichen zu können, braucht es Mut zu neuen Ideen!“ Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, Unser Ziel, für das wir täglich arbeiten, ist es, Ihnen und den wohnungssuchenden Menschen in Vorarlberg ein Zu- hause zu geben. Es soll nicht nur ein Dach über dem Kopf sein, sondern ein Ort, an dem Sie sich wohl und geborgen fühlen. Das bedeutet für uns: hohe Wohnqualität zu leist- baren Preisen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in unserem Land spielt auch der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Wohnraum wird dringend benötigt und soll rasch zur Verfügung gestellt werden. Um all diese Ziele erreichen zu können, braucht es Mut zu neuen Ideen. Diesen Mut hatten wir und können Ihnen in dieser Ausgabe das Ergebnis präs- entieren: Gemeinsam mit Kaufmann Bausysteme aus Reuthe und Architekt Johannes Kaufmann, ist es uns gelungen, ein völlig neues Wohnbaukonzept zu realisieren: Eine Wohnanlage bestehend aus Holzmodulen, gefertigt in Nenzing, angeliefert auf LKWs und vor Ort zusammen- gebaut – und das in einer Rekordbauzeit von nur drei Monaten. Das Resultat heißt „Wohnen 500©“. Die erste Anlage in Mäder konnte im Dezember 2016 bezogen werden, die zweite Ende Mai in Feldkirch. Wir sind sehr stolz und bedanken uns bei allen Partnern, die diese Idee möglich gemacht haben. Denn „Wohnen 500©“ erfüllt alle Punkte, die für uns ein erfolgreiches Projekt ausmachen: eine rasche Bauzeit, eine kostenoptimierte Umsetzung und somit ein wirklich günstiges Wohnungsentgelt von 500 Euro monatlich für eine 65 m2 Wohnung. Und das Wichtigste: Die Menschen fühlen sich rundum wohl. In einem nächsten Schritt arbeiten wir bereits am Projekt „Wohnen 500 plus“ bei dem 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohungen sowie absolute Barrierefreiheit im selben System realisiert werden können. Mit dem nahenden Sommer kommt auch wieder die Zeit, in der wir gerne draußen sind. Um ein friedliches und fröhliches Miteinander sicherzustellen, ist es wichtig, den anderen Bewohnern mit Respekt zu begegnen und sich an ein paar einfache Regeln zu halten, die viel bewirken. Diese finden Sie auf Seite 11. Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen, einen schönen Sommer und ein gutes Miteinander! Herzlichst, Ihr Hans-Peter Lorenz Das Magazin der VOGEWOSI Nr. 1/2017 Der große Traum vom 100-Meter-Sprung Eva Pinkelnig ist ein sportliches Ausnahmetalent – das steht fest. Den Traum von weiten Sprüngen hatte sie bereits als Kind. Wahr wurde er mit 26, als die Dornbirnerin von Null auf Hundert und damit sogar in den Weltcup sprang. Ihre Geschichte hört sich an wie ein Hollywood-Drehbuch: „Ich habe als Kind schon davon geträumt, einmal im Leben 100 Meter weit zu fliegen. Im Jahr 2015 fand in Vorarlberg die EYOF statt. Dieses Großereignis wurde 2012 auf der Dornbirner Herbstmesse mit einer mobilen Sprungschanze beworben – und ich bin auf und ab, auf und ab – unermüdlich.“ Die damals 24-Jährige wollte mehr und sprach mit Trainer Willi Greber darüber. Er motivierte die studierte Freizeitpädagogin dazu, mit dem Skispringen anzu- fangen und merkte sehr schnell, dass diese junge Frau Talent hat. „Die Trainer haben sofort gespürt, dass bei mir einiges möglich ist, haben mir aber nichts gesagt – Gott sei Dank! Denn ich wollte eigentlich mit Wettkampf- sport nichts mehr zu tun haben“, erzählt die quirlige Skispringerin. 2
Mit Gottvertrauen und Talent Eva fand Gefallen, trainierte hart und erfüllte sich nach nur eineinhalb Jahren den groß- en Traum vom 100-Meter-Sprung. „Kaum zu glauben, aber wahr, zweieinhalb Jahre später sprang ich im Weltcup.“ Im Sommer 2014 bekam die Hobbyathletin durch Nationaltrainer Andi Felder die Möglich- keit mit den „Großen Drei“ im Österreich- ischen Damenskispringen zu trainieren. Gemeinsam mit Daniela Iraschko-Stolz, Jacqueline Seifriedsberger und Chiara Hölzl lief sie zur Höchstform auf: „Das war eine unglaubliche Chance für mich!“ Im August kündigte die Freizeitpädagogin ihren Job in der „Schüli“ Lustenau und setzte damit alles auf eine Karte: „Ich hab nicht gewusst, wohin das führt. Aber ich war mir sicher: Das Leben ist fair, ich werde alles geben, der Rest liegt nicht in meiner Hand!“ Eva hat bis heute ein gesundes Gottver- trauen und ist davon überzeugt, dass das kein Zufall war: „Ich glaube, dass hinter meinem Talent jemand anderer steckt, der einen Plan für mich hat“, erzählt sie und schmunzelt. I believe in you! Die Bilderbuchkarriere ging weiter und Eva startete im Dezember 2014 im Weltcup. Als Newcomerin nicht ganz einfach, denn die erste Saison musste finanziert werden. 3 Auch hier hatte Eva das richtige Gespür. Über das Crowdfunding-Projekt „I believe in you“ finanzierte sie sich mit den Spenden der Österreicherinnen und Österreicher ihren Start auf den Sprungschanzen die- ser Welt: „Ich bin sehr dankbar für diese großzügige Unterstützung, ohne Hilfe wäre es finanziell schwierig geworden.“ Anschließend folgte der reibungslose Übergang ins Bundesheer-Leistungs- sportzentrum, wo die Skispringerin heute angestellt ist. Olympische Spiele als großes Ziel Mit Disziplin und viel Talent schaffte die Dornbirnerin in der Saison 2015/16 ihren ersten Podestplatz und durfte als Dritte in Russland mit Teamkollegin Daniela Iraschko-Stolz auf dem Podest stehen: „Daniela hat gewonnen und es wurde die Österreichische Hymne gespielt. Das war ein sehr bewegender Moment für mich!“ Das nächste große Ziel für die 29-Jährige sind nun die Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea: „Allein die Vorstellung, dass ich mich qualifizieren könnte, ist für mich das Größte!“ Für diesen Traum trainiert sie jeden Tag – entweder im Olympiazentrum in Dornbirn oder auf Schanzen in ganz Europa: „Ich bin meistens eine Woche in Vorarlberg und eine Woche mit dem ÖSV unterwegs.“ Bewegungstalent seit der Kindheit An ihre Kindheit in der VOGEWOSI- Wohnanlage in der Gerbergasse Dornbirn erinnert sich die Sportlerin gerne zurück: „Ich verbrachte hier mit meinen zwei Geschwistern und meinen Eltern eine wun- derbare Kindheit. Die Wohnung ist hell, großzügig und die Natur befindet sich vor der Haustüre. Ich hatte immer schon einen Bewegungsdrang und war mit der Familie in den Bergen, mit Freunden beim Klettern oder Fußballspielen.“ Das Talent für sämtliche Sportarten wurde Eva wohl in die Wiege gelegt, erinnert sich Vater Rupert: „Sie war ein unglaubliches Energiebündel – immer in Action. Als sie klein war, gingen wir oft mit dem Rodel aufs Bödele. Eva hat den Kindern immer beim Schifahren zugeschaut. Mit drei Jahren sagte sie plötzlich: „Papa, jetzt kannst du mir Schi kaufen. Ich weiß jetzt wie Schifahren geht! Und so war es tatsächlich!“ „Allein die Vorstellung, dass ich mich für die Olympischen Spiele qualifizieren könnte, ist für mich das Größte!“
Bauen im Zeitraffer Eine Bauzeit von nur drei Monaten, Vorarlberger Holzbauqualität und monatli- che Wohnkosten von 500 Euro für eine 65 m2-Wohnung – das sind die Eckdaten des VOGEWOSI-Projektes „Wohnen 500“ in Mäder. Wie eine Anlage dieser Art entsteht, konnten wir hautnah miterleben: Kaufmann Bausysteme gab uns Einblick in die Fertigungshallen, in denen es möglich wird, in Rekordzeit eine Wohnanlage zu bauen. Gemeinsam mit Architekt Johannes Kaufmann aus Dornbirn und dem Bregenzerwälder Holzbauunternehmen Kaufmann Bausysteme ist es der VOGEWOSI gelungen, mit einem nachhaltigen Modulsystem ein innovatives Konzept für Wohnanlagen der Zukunft zu entwickeln. Die Module werden von Kaufmann Bausysteme in der Fertigungshalle in Nenzing hergestellt und in Boxen zur Baustelle geliefert, wo sie wie ein Baukasten zusam- mengesetzt werden. Das Magazin der VOGEWOSI Nr. 1/2017 4
Eine Wohnung kommt geflogen Im August 2016 war noch grüne Wiese in Mäder. Ende September wurde die Bodenplatte und damit der Grundstein für die Wohnanlage „Wohnen 500“ gelegt. Bei Kaufmann Bausysteme startete wenig später die Produktion der Holzmodule. „Jede Wohnung besteht aus drei verschie- denen Modulen, die dann vor Ort zu einer Wohnanlage zusammengebaut werden“, erklärt Christian Kaufmann, Geschäftsführer bei Kaufmann Bausysteme. Ende November war es dann soweit: Die Module wurden in Mäder angeliefert und mit einem Kran millimetergenau zusam- mengesetzt. Die Feinarbeiten wurden anschließend vor Ort ausgeführt und nach drei Monaten konnten die Wohnungen kurz vor Weihnachten an die Bewohner übergeben werden. „Dank der reibungs- losen und strukturierten Zusammenarbeit aller Partner hat unser ambitionierter Plan tatsächlich funktioniert“, freut sich Projekt- leiter Helmut Tschegg. 5
Wohnen 500: Aus einer Idee ... Am Anfang war es eine Idee, daraus wurde ein innovatives Wohnkonzept, heute ist es eine Wohnanlage und das Zuhause von jungen Familien, Singles, älteren Menschen und anerkannten Flüchtlingen. Die Ziele, die sich die Projektverantwortlichen zu Beginn gesteckt hatten, waren ambitioniert: Eine Rekordbauzeit von drei Monaten, die erste Wohnanlage Vorarlbergs in Modulbauweise sowie sehr strikte Bud- getvorgaben. Dank dem äußerst engagier- ten Einsatz aller Beteiligten hat der Plan funktioniert und die Wohnungen wurden im Dezember 2016 bezogen. Damit stellt sich nun die wichtigste Frage: Wie geht es den Bewohnern der neuen Anlage? „Diese Wohnung war für uns ein absoluter Glücksgriff.“ Das Magazin der VOGEWOSI Nr. 1/2017 6
... wird ein Zuhause Dominik Petzold und Christina Gebhart, beide 23, wohnen mit Tochter Sophia, 13 Monate, seit Jänner in Mäder. Christina hat gerade die Krankenpflege- schule abgeschlossen und Dominik macht nach der Matura noch eine Lehre. Für die junge Familie ist die Wohnung in Mäder der perfekte Start in die Selbständigkeit: „Wir haben vorher bei meinem Vater gewohnt, aber mit dem Baby war das nicht mehr so einfach“, erzählt Dominik. „In unserer neuen Wohnung fühlen wir uns jetzt richtig wohl. Sie ist sehr gemütlich, perfekt isoliert und mit den Nachbarn haben wir ein gutes Verhältnis.“ Corinna Lescher, 24 und Franco Hummel, 29 sind im Dezember mit ihrem zweijährigen Sohn Sandro nach Mäder gezogen. Franco kommt aus Hard und muss- te sich am Anfang an den neuen Heimatort gewöhnen. Doch Dank der schönen Wohnung war das kein Problem. „Wir wür- den sie nicht mehr hergeben“, sagt Corinna und lächelt. „Ich komme aus Mäder und habe meine Familie hier. Das ist für Sandro und mich natürlich ideal.“ Die Wände aus Holz waren am Anfang ein bisschen unge- wohnt doch mittlerweile hat Corinna die Vorteile entdeckt: „Sie sind gemütlich, sehr praktisch und perfekt zu putzen – das ist mit einem Kind ein riesen Vorteil!“ Manfred Martinetz, 52 wohnt zusam- men mit seinem Bruder Johann im Erdgeschoss. Der Bauspengler hat gerade Urlaub und genießt die neue Wohnung: „Das Preis-Leistungsverhältnis ist einfach spitze! Die Fenster sind sehr gut isoliert, sodass wir von der Straße gar nichts hören. Das Holz gibt Wärme ab und schafft eine gemütliche Atmosphäre. Diese Wohnung war für uns ein absoluter Glücksgriff“, erzählt der gebürtige Tiroler und strahlt. Im Sommer plant Manfred gemeinsam mit seinem Bruder ein Straßenfest, um die Hausgemeinschaft zu stärken und die ande- ren Bewohner besser kennenzulernen. 7
Leben in der Gemeinschaft Viele ältere Menschen sind fit und aktiv, leben aber alleine und sehnen sich nach Gesellschaft. Genau für diese Bedürfnisse gibt es die Wohnform „Betreutes Wohnen“. In Lustenau Schützengarten hat die VOGEWOSI zwei Wohnhäuser errichtet, die Jung und Alt zusammenbringen, beste Infrastrukturen zur Verfügung stellen und mitten in der Idylle des Rheinvorlandes liegen. Die beiden Gebäude umfassen 21 Mietwohnungen, 26 betreute Wohnungen, eine Physiotherapie, eine Arztpraxis, die Senioren- börse sowie eine Servicestelle. Petra Kraller-Schöll ist Koordinatorin für „Betreutes Wohnen“: „Ich bin für die Bewohner da, wenn sie in irgendeiner Form Hilfe benötigen. Dann organisiere ich die MOHI, Essen auf Rädern, Pflegehilfen und Gemeinschafts- aktivitäten.“ Jeden Montag Nachmittag treffen sich einige Senioren zum Stricken, Karten spielen und Kaffee trinken. „Es gibt auch eine sehr aktive Damenrunde, die gemeinsam zum Seniorentanz gehen – das finde ich sehr schön“, erzählt Petra Kraller-Schöll. Ein Bewohnerin von Haus 10a ist Hannelore Längle. Die 76-Jährige ist als Erste eingezogen und erinnert sich: „Es ist wunderbar. Ich habe genau die Wohnung bekommen, die ich mir gewünscht habe und bin jetzt sehr glücklich!“ Hannelore hat von ihrem Balkon einen Blick über das gesamte Rheinvorland: „Hier trainieren immer die Fußballer“, erzählt sie und schmunzelt, „am Abend kommen dann meistens noch die Kinder und spielen auch Fußball. Oft stehe ich dann hier und schaue ihnen einfach zu. Es ist immer etwas los.“ Hannelore trifft sich auch gerne mit Maria aus dem zweiten Stock und geht jeden Freitag in die Tagesbetreuung: „Wir sind mei- stens ungefähr 12 Personen, die gemeinsam über Gott und die Welt diskutieren, Kuchen essen, singen und Gitarre spielen – die Gemeinschaft ist einfach schön!“ Das Magazin der VOGEWOSI Nr. 1/2017 8
Höchst Koblach „Mitanand“ geht vieles leichter Die Menschen werden immer älter und Pflegeheime gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das Haus „mitanand“ im Herzen der Gemeinde Höchst punktet mit besonderer Offenheit in der Architektur – ein Vorteil für das Personal der Benevit, aber auch für die Bewohner – „ma siaht immer was louft.“ Die großzügige, windgeschützte Terrasse ist für die 50 Bewohner ein geselliger Treffpunkt bei schönem Wetter und auch architektonisch ein wahrer Hingucker. Im Erdgeschoss des Gebäudes befinden sich ein Physiotherapeut sowie ein Facharzt für Unfallchirurgie und eine Gynäkologin. Auch in Koblach konnte im Dezember 2016 ein neues Sozialzentrum fertig- gestellt werden. Sehr schön gelegen am Ufer eines Bächleins stehen die beiden Neubauten harmonisch angepasst zum renovierten Altbau. In den drei Gebäuden befinden sich ein Pflegeheim mit 36 Betten, 16 betreute Wohnungen, eine Wohngruppe mit 12 Betten, die MOHI- Station, der Krankenpflegeverein sowie die Elternberatung und die „Initiative zKobla dahoam“. 9
Interview Heidi Lorenzi, ifs und Carina Welzig-Steu Schulden. Gefährlich sind Mietschulden und Unterhaltszahlungen. Diese sollten als Erstes beglichen werden. Dann schauen wir, ob Ratenzahlungen vereinbart werden können. Bei der VOGEWOSI ist das meist möglich. Mit den Verantwortlichen kann man sehr gut reden, wenn sie merken, dass die Mieter ihr Möglichstes tun. Als letztes Sicherungsnetz stellen wir einen Antrag auf Mindestsicherung. Wie groß sind die Chancen auf Erfolg? Wenn sich alle anstrengen, stehen die Chancen meistens gut. Am besten natürlich, wenn die Menschen zu uns kommen, bevor ihnen das Wasser bis zum Hals steht. In den letzten Jahren waren wir aber wirklich sehr erfolgreich. Wir konnten seit 2005 im gesamten Land die Gerichtsverfahren von 1089 auf 691 reduzieren und haben eine Erfolgsquote von 87 Prozent. Erfolg heißt, die Wohnung langfristig zu sichern oder eine günstigere Wohnung für die Menschen zu finden. Das sind auch für mich wirklich schöne Erfolgserlebnisse! Bevor die Wohnung weg ist: „Gemeinsam finden wir eine Lösung!“ Wenn man Heidi Lorenzi zum ersten Mal begegnet, spürt man sofort ihre soziale Kompetenz. Menschen in Not mit Rat und Tat zu unterstützen, bedeutet für sie Job und Herzensangelegenheit zugleich. Die diplo- mierte Sozialarbeiterin ist seit 26 Jahren im Bereich der Wohnungslosenhilfe tätig und seit elf Jahren beim Institut für Sozialdienste – kurz ifs – für den Bereich Wohnen verant- wortlich. Welches sind die Aufgaben des ifs Wohnen? Unser klares Ziel ist es, Menschen in Not zu helfen. Speziell Menschen in finanziell sehr schwierigen Situationen, die Gefahr laufen, ihre Wohnung zu verlieren. Mit ihnen ge- meinsam versuchen wir, den Wohnungs- erhalt zu schaffen. mal so weit ist, sind die Bedingungen weit- aus schwieriger, den gewünschten Erfolg zu erzielen. Aber wir tun auch dann alles, was wir können. Am Ende des Tages geht es aber nur gemeinsam – wenn alle dasselbe Ziel verfolgen. Wie können Sie den Menschen, die zu Ihnen kommen, helfen? Wir setzen uns mit den Bewohnern hin, machen eine Analyse und anschließend einen Plan. Zuerst werfen wir einen Blick auf die Höhe des Einkommens und stellen uns die Frage, warum es zu Mietrückständen kommen konnte. Dann prüfen wir, ob schon alle Ansprüche geltend gemacht wurden oder ob den Menschen noch finanzielle Unterstützung zusteht. Denn oft mangelt es auch einfach an der richtigen Information. Was ist zu tun, wenn man die Miete nicht mehr zahlen kann? Am besten und einfachsten ist es, wenn sich die Menschen so früh wie möglich bei uns melden. Möglichst schon dann, wenn sie merken, dass es finanziell eng werden könnte, und nicht erst, wenn eine Räumungsklage vorliegt. Denn wenn es ein- Welche konkreten Schritte können dann gemeinsam umgesetzt werden? Wie bereits gesagt, in einem ersten Schritt schauen wir uns das monatliche Einkommen und die Fixkosten an. Meistens sind Schulden vorhanden. Wir erklären den Menschen den Unterschied zwischen gefährlichen und nicht gefährlichen Das Magazin der VOGEWOSI Nr. 1/2017 10
Sommerzeit – Gemeinschaftszeit Neues aus der Rechtsabteilung von Carina Welzig-Steu Die wahrscheinlich beliebteste Jahres- zeit ist wieder da – Der Sommer! Die Temperaturen steigen an, die Sonne lacht und die Tage werden länger. Ideal, um die Zeit gemeinsam draußen zu verbringen. Um ein friedliches und angenehmes Miteinander sicherzustel- len, ist es für alle wichtig, rücksichts- voll miteinander umzugehen und sich deshalb an gewisse Regeln zu halten. Gleiches Recht für alle Die weitläufigen, schönen Grünflächen der VOGEWOSI-Anlagen werden von den Bewohnern mit Freude genutzt. Ob bei gemeinsamen Picknicks, gemütlichem Beisammensein, beim Spielen oder Erho- len – jeder genießt die Zeit, die im Freien verbracht werden kann. Damit es fair bleibt und jeder Platz finden kann um die Grünflächen zu genießen, ist jedoch zu beachten, dass einige Dinge nicht aufgestellt werden dürfen. Dazu gehö- ren Gemüsegärten und jegliche andere Art der Bepflanzung, Pavillons und Lauben, sowie Schwimmbecken und Trampolins. Das Trampolin als Spielzeug wird nicht regelmäßig vom TÜV geprüft und stellt daher erhebliche Gefahren dar, für welche bei Unfällen keinerlei Haftung seitens der VOGEWOSI übernommen werden kann. Parkplatznöte Parken – ein bekanntes Problem. Die Möglichkeiten, sein Fahrzeug sicher und kostenlos abzustellen, sind immer und überall stark begrenzt. Gut, dass es bei den Anlagen der VOGEWOSI Parkplätze für Autos der Mieter gibt! Aber auch hier stoßen wir an Grenzen und es kann zu Platzproblemen kommen. In letzter Zeit passiert es leider häufiger, dass nicht mehr fahrtüchtige oder verwendete Gefährte auf den Parkplätzen der Wohnanlagen abgestellt werden. Die Entfernung dieser Fahrzeuge ist mit großem bürokratischem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Dies gilt es zu vermeiden! Spielen an der frischen Luft Besonders die Kinder freuen sich über den Sommer: nun können sie sich endlich wieder draußen austoben: Verstecken und Fangen spielen, schaukeln, Rollerfahren, Tempel hüpfen und die Straßen mit Malkreide verschönern. Da kann es manchmal auch ein wenig lauter werden. Überschreitet der Lärm das gewöhnliche Maß, sind die Eltern dafür verantwortlich, ihre Kinder zurecht zu weisen. Carina Welzig-Steu von der Rechtsabteilung der VOGEWOSI merkt 11 jedoch an: „Solange sich die Geräusche von spielenden Kindern im zumutbaren Rahmen bewegen und die gesetzlichen Ruhezeiten eingehalten werden, dürfen sich die Kinder auch draußen aufhalten.“ Und sie fügt hinzu: „Sind wir doch ehr- lich: was gibt es Schöneres, als glückliche Kinder? Kinderlachen ist ansteckend und sorgt für gute Laune!“ Fußball spielen Schön ist, wenn sich Kinder schon früh für Sport begeistern und diesen gerne aus- üben. Viele Sportarten sollten aber besser im Verein trainiert werden. „Dazu gehört auch das Fußballspiel, das in allen Anlagen der VOGEWOSI untersagt ist. Die Gefahr von zerbrochenen Scheiben, verbeulten Autos, verschmutzten Wänden und beschädigtem Rasen ist einfach zu groß“, erklärt Carina Welzig-Steu.
Verstärkung im Team Marcel Ulmer, Instandhaltung Matura an der HTL für Bautechnik in Rankweil, Zimmerer bei Mayer Holzbau und seit April Instandhalter bei der VOGEWOSI. Der 23-jährige Altacher hat für sein junges Alter schon viel Erfahrung gesammelt. Der Job bei der VOGEWOSI ist für ihn nun eine neue Herausforderung: „Ich wollte immer Bauleiter werden. Die Abwechslung zwischen Büro und Baustelle ist für mich sehr spannend und vielseitig“, erzählt Marcel. In seiner Frei- zeit treibt er gerne Sport, vor allem Fußball, und repariert Autos. Postgebühr bar bezahlt www.vogewosi.at Wo ist mein Wohnungsschlüssel? Beinahe jeder kennt die unangenehme Situation: man steht vor verschlossener Wohnungstüre und plötzlich ist der Schlüssel einfach nicht auffindbar. Was nun? Da die VOGEWOSI für die Wohnungen in ihren Anlagen keinen Generalschlüssel besitzt, bietet ein Schlüsseldienst rasch, seriös und unkompliziert Hilfe und somit Zutritt zur Wohnung. Mit etwas Glück, fin- det man den Schlüssel auch bald im Auto, am Arbeitsplatz oder in der Wohnung. Ist er jedoch wirklich nicht mehr auffindbar, sollte nach ein paar Tagen eine Verlustanzeige bei der Polizei gemacht werden. Um anschlie- ßend den verloren gegangenen Schlüssel duplizieren zu lassen, hat die VOGEWOSI ein spezielles Formular vorbereitet, das dem jeweiligen Bewohner die Erlaubnis gibt, einen neuen Schlüssel anfertigen zu lassen. Dieses Formular ist beim Hausver- walter erhältlich. Da ein Schlüsseldienst an Wochenenden, Feiertagen und in der Nacht meist recht teuer ist, decken gewisse Versicherungen (oft die private Haushaltsversicherung) diesen Schadensfall ab. Unser Tipp: Sprechen Sie am besten gleich mit Ihrem Versicherungsberater. „Um erst gar nicht in diese Situation zu kommen, rate ich den Bewohnern, immer einen Ersatzschlüssel bei einer Person ihres Vertrauens zu depo- nieren. Somit spart man sich Zeit, Geld und Nerven“, rät Christian Kositz, Verant- wortlicher für die Wohnungsinstand- haltung bei der VOGEWOSI. Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wurde von uns entweder die männliche oder weibliche Form von perso- nenbezogenen Hauptwörtern gewählt. Impressung: Hauszeitung 1/2017; Medieninhaber, Verleger und Redaktion: VOGEWOSI, Vorarlberger gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft m.b.H., 6850 Dornbirn; Verlagsort: Dornbirn; für den Inhalt verantwortlich: Dr. Hans-Peter Lorenz; Redaktion: boehler-pr Kommunikationsberatung, Dornbirn; Gestaltung: Flax, Jutz, Mätzler, Dornbirn; Fotos: VOGEWOSI, Eva Rauch, Albrecht Imanuel Schnabel, shutterstock