vorbildliche hausgemeinschaft christine amon im porträt wohnungen für ganz vorarlberg
liebe bewohnerinnen und bewohner, in den letzten wochen ist mir oft eine zeile aus dem berühmten herbst-gedicht von rainer maria rilke in den sinn gekommen: „wer jetzt kein haus hat, findet keines mehr – wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben.“ die bedeutung von vier wänden, in denen wir mit unseren familien leben können, wird mir momentan klarer denn je. wir haben in den letzten monaten alle miterlebt, was es heißt, wenn menschen tatsächlich auf der strasse stehen. für uns in der vogewosi heißt das, uns noch mehr anzustrengen und rasch hilfestellung anzubieten. dabei sind wir doppelt gefordert: einerseits wächst in vorarlberg die zahl der menschen, die auf der suche nach einer leistbaren wohnung sind. gleichzeitig wird im land nach wohnmöglichkeiten für die flüchtlinge gesucht, was wir ebenfalls entsprechend unterstützen. im zusammenspiel zwischen land, gemein- den und unseren engagierten mitarbeitern werden wir viel unmögliches möglich machen. ich möchte daher an dieser stelle auch all jenen danken, die im hintergrund gute arbeit leisten. die flüchtlingshilfe in vorarlberg stellt uns zweifellos vor große herausforderungen, wir erleben aber auch eine welle der hilfsbereitschaft, auf die wir alle stolz sein können. ich wünsche ihnen allen eine schöne weihnachtszeit, mit geborgenheit und freude. hans-peter lorenz, geschäftsführer vogewosi bauoffensive im klostertal und im bregenzerwald am 20. oktober 2014 fuhren die ersten bagger in dalaas auf, genau ein jahr später, am 20. oktober 2015, konnten nun elf wohnungen an die bewohner übergeben werden. die anlage wurde als massivbau mit hinterlüfteter holzfas- sade errichtet, verfügt über vier zwei-, sechs drei- und eine vierzimmerwohnung mit terrasse, loggia oder gartenanteil. sie zeichnet sich durch familienfreund- liche grundrisse aus, ist absolut barrie- refrei und somit für junge familien und ältere menschen perfekt geeignet. „wir haben in dieser wohnanlage eine sehr gute durchmischung von jungen und älteren bewohnern. das ist für eine funk- tionierende hausgemeinschaft ideal und freut uns besonders“, so bürgermeister christian gantner. die wohnanlage mit „betreutem wohnen“ in der klostertaler- straße ist die zweite anlage der voge- wosi in dalaas. in der hauszeitung vor einem jahr präsentierten wir die neuen wohnanlagen in klösterle und innerbraz. in dalaas hatte der bau damals gerade begonnen. nun konnten die wohnungen in dalaas an die bewohner übergeben werden. in den kommenden jahren hat sich die vogewosi das ziel gesetzt, bürgermeister aus dem bregenzerwald vermehrt für den gemeinnützigen wohnbau zu begeistern. „wir wollten im alter in eine kleinere wohnung ziehen und fühlen uns nun hier sehr wohl, da die wohnanlage zahlreiche vorteile für uns bietet: die bushaltestelle ist ganz in der nähe und die verbindung zur bank und zum lebensmittelgeschäft ist optimal. wir haben genügend platz und der lift ist für uns natürlich besonders hilfreich. unter allen bewohnern herrscht eine sehr angenehme und gute stimmung.“ aloisia und emil dünser, wohnanlage dalaas
auch in schwarzenberg im bregenzer- wald, konnte gerade die erste wohnan- lage der vogewosi in der form „betreutes wohnen“ fertiggestellt wer- den. räumlichkeiten für eine tagesbetreu- ung, mohi und krankenpflegeverein, runden das betreuungsangebot ab. ge- plant vom architekten bernardo bader fügt sich das haus optimal ins ortsbild ein und bietet den bewohnern jeglichen komfort einer modernen wohnanlage. blick richtung bregenzerwald der blick von schwarzenberg in den bregenzerwald zeigt, wohin sich die vogewosi in den nächsten jahren ent- wickeln wird. derzeit befinden sich wei- tere projekte in bezau und lingenau in vorbereitung bzw. in der umsetzung, die 2016 und 2017 fertiggestellt wer- den können. hans-peter lorenz hofft, dass „damit das tor zum bregenzerwald geöffnet werden kann“ und in zukunft mehr projekte realisiert werden. „wir empfinden es als großes glück, hier in dalaas eine neue wohnung bekommen zu haben. ausschlaggebend war für uns der leistbare mietpreis bei der vogewosi. wir fühlen uns mit unseren zwei kindern in der anlage sehr wohl, das raumklima ist angenehm und alles funktioniert einwandfrei. dalaas ist als standort für uns perfekt, da mein mann in braz arbeitet.“ monika madyiku, wohnanlage dalaas 3
meinungsverschiedenheiten gibt es immer und überall – vor allem wenn viele menschen zusammen leben: frühaufsteher, langschläfer, tierliebhaber, begnadete köche und junge fa- milien wohnen im selben haus und haben natürlich nicht immer dieselben ansichten. auch in der wohnanlage bremen- mahd sind sich die bewohner nicht immer einig. das muss auch nicht so sein. entscheidend ist allerdings, wie die men- schen mit den konflikten umgehen. im bremenmahd 19 werden alle probleme besprochen und bei einem kaffee gemeinsam nach einer lösung gesucht. die bewohner der 15 wohnungen leben teilweise bereits seit fast 50 jahren hier und sind in dieser zeit zu einer richtigen ge- meinschaft zusammengewachsen, erzählt der ehemalige hausverwalter hermann zadra: „wir haben hier im bremen- mahd gemeinsam vieles erlebt. früher waren fast 40 kinder im haus, heute ist es eher ruhig geworden. so ändern sich die zeiten und auch die bedürfnisse der menschen. wenn man sich mit rücksicht und toleranz begegnet, ist das zusam- menleben eine wahre bereicherung. wichtig ist nur, dass sich alle an gewisse regeln halten.“ dass das gemeinsame wohnen viele vorteile mit sich bringt, weiß auch maria zadra: „wir haben mit allen im haus ein sehr gutes verhältnis und helfen einander wo es nur geht. vor allem die älteren bewohner sind froh über aktive nachbarschaftshilfe.“ das bremenmahd in dornbirn ist fast ein eigenes kleines dorf. mehr als 2.500 menschen wohnen dort in über 400 wohnungen der vogewosi. das zusammenleben verläuft harmonisch und friedlich. besonders im haus nummer 19 funktioniert die hausgemeinschaft vorbildlich – und das schon seit fast 50 jahren. die bewohner erzählen, warum sie sich so gut verstehen und wie probleme einfach gelöst werden können. ein halbes leben lang eine vorbildliche hausgemeinschaft – „wenn man sich mit rücksicht und toleranz begegnet, ist das zusammenleben eine wahre bereicherung.“ hermann zadra „wir haben mit allen im haus ein sehr gutes verhältnis und helfen einander wo es nur geht. vor allem die älteren bewohner sind froh über aktive nach- barschaftshilfe.“ maria zadra 4
auch helmut und hildegard müller aus dem erdgeschoss woh- nen seit 47 jahren im bremenmahd. hier haben sie ihre sieben kinder großgezogen und viele schöne jahre erlebt. „bei uns waren alle kinder willkommen. wir hatten schon sehr früh ei- nen fernseher und die kleinen durften jeden mittwoch das kasperltheater anschauen. es war eine wunderschöne zeit, auch wenn es oft laut und anstrengend war. ich habe gelernt, gleich zu sagen, wenn mich etwas stört. dann kann man gemeinsam eine lösung finden.“ auch helmut müller weiß, wie eine gute hausgemeinschaft funktioniert: „es ist wie mit einer ehe. man muss sich immer wieder zusammenraufen – und das ist gut so.“ marlies fetz wohnt seit 33 jahren in der anlage und fühlt sich mit kater „smokey“ und ihrem kleinen hündchen rundum wohl. nur kater smokey hält sich nicht immer an die hausordnung und verrichtet sein geschäft in dringenden fällen im keller. „das ist mir natürlich sehr unangenehm. deshalb bin ich froh, wenn man mich darauf aufmerksam macht. frau müller vom erdgeschoss sagt mir meistens bescheid, wenn das malheur wieder passiert ist. dann gehe ich natürlich sofort in den keller und mache alles sauber. ich bin dankbar, wenn man mir sagt, wenn etwas nicht in ordnung ist. man kann doch über alles reden.“ „es ist wie mit einer ehe. man muss sich immer wieder zusammenraufen – und das ist gut so.“ helmut müller „ich habe gelernt, gleich zu sagen, wenn mich etwas stört. dann kann man gemeinsam eine lösung finden.“ hildegard müller „ich bin dankbar, wenn man mir sagt, wenn etwas nicht in ordnung ist. man kann doch über alles reden.“ marlies fetz 5
gemeinsam auf den weg zur schule.“ am mittag kamen sie zum essen, mach- ten ihre hausaufgabe und spielten danach bis abends auf den großzügi- gen grünflächen in der lannerstraße. „es waren immer alle kinder draußen. die großen haben auf die kleinen auf- gepasst – für uns eltern war das herr- lich“, erinnert sich mama rosmarie. „wir haben räuber und gendarm ge- spielt, sind auf den wiesen herumge- christine amon: eine kindheit wie im bilderbuch christine amon ist eine strahlende er- scheinung, eine frohnatur mit herz und humor. wenn sie ihre mama rosmarie in der lannerstraße besucht, ist es für christine immer noch „nach hause kommen“. sie blättern gemeinsam in fotoalben und erzählen von früher: „die kindheit hier war einfach wunder- bar! in der gesamten anlage wohnten fast 50 kinder. am morgen machten sich allein aus unserem haus 15 kinder wir alle kennen ihre stimme aus radio und fernsehen – christine amon ist seit 20 jahren fester bestandteil der orf-redaktion, trainerin für sprechtechnik und mutter zweier söhne. aufgewachsen ist die studierte juristin in einer wohnanlage der vogewosi. dort erlebte sie eine kindheit, wie sie schöner nicht hätte sein können. rannt und haben mit den bäumen unsere eigene welt gebaut: ein baum war london, der nächste paris und der dritte new york – und so sind wir um die welt gereist! wir sind fahrrad und später moped gefahren – wir hat- ten immer unglaublich viel spaß – in der ganzen wohnanlage war immer action“, erzählt christine und strahlt. 6
„irgendwann sind wir groß geworden und ausgezogen – wir haben uns ver- streut, aber nicht aus den augen verlo- ren“, so christine. 2014 dann das große wiedersehen: „ein paar aus unserer clique haben sich zusammen- geschlossen und über facebook ein fest organisiert: 45 jahre lannerstraße – es war einfach großartig, alle wieder einmal zu sehen und zu erfahren, was aus ihnen geworden ist. einige leben im ausland, viele aber hier in vorarlberg. mit ihnen habe ich nach wie vor ein gutes verhältnis. burkhard walla ist zum beispiel internist geworden und alle aus der lannerstraße sind patienten bei ihm. auch sonst haben sich alle toll entwickelt: karl heinzle war ein gefeier- ter eishockeyprofi bei der veu, gabi marschall eine spitzenleichtathletin und dieter koschina ist starkoch in der vila joya, einem der besten restaurants der welt.“ verbindungen für’s leben dass es allen so gut geht, war nicht immer der fall, erinnert sich rosmarie: „es gab wirklich sehr arme familien bei uns, die sich keine milch und kein brot leisten konnten. sie wollten aber nicht, dass man ihnen hilft. und so haben wir ihnen immer heimlich essen vor die türe gestellt. wir haben uns alle zusammen- getan, um die ärmeren zu unterstützen – das war für uns selbstverständlich.“ auch christine amon hilft, wo sie nur kann: „ich habe nach dem studium bei der caritas flüchtlingshilfe gearbeitet. gegenseitige hilfe tut gut verheiratet mit manfred welte kinder: lorenz, 10 und kaspar, 7 ausbildung: jus-studium mit anschließendem gerichtspraktikum berufspraxis: caritas flüchtlingshilfe anschließend orf seit 20 jahren beim orf: nachrichtensprecherin, tagesmanagerin für das gesamte radioprogramm, schwerpunkt: politik und chronik mama: rosmarie amon geschwister: ingrid: lebt in wien, ist moderatorin und stimmtrainerin hubert: lebt in innsbruck, ist in der geschäftsleitung der raiffeisen landesbank birgit: lebt in dornbirn, ist professorin für deutsch und psychologie am borg schoren christine amon-welte das war eine sehr wertvolle und schöne erfahrung für mich. die menschen, denen man helfen kann, sind sehr dank- bar – diese freude zu spüren ist unbe- zahlbar.“ heute noch ist christine obfrau des elternvereins in der volksschule rohrbach und engagiertes mitglied bei den soroptimisten, einem sozialen netzwerk, das alleinerziehen- de mütter unterstützt. nach wie vor ist die hausgemeinschaft in der lannerstraße geprägt von toleranz und gegenseitigem entgegenkommen: „wenn man in einer wohnung mit sechs personen und einem badezimmer auf- wächst, lernt man sehr gut, aufeinander rücksicht zu nehmen und tolerant zu sein. das ist für uns alle ganz selbstver- ständlich. natürlich ist man als teenager manchmal genervt, aber wir haben uns immer zusammengerauft. der vorteil einer wohnung ist, dass man sich untereinander viel näher ist und dadurch eine ganz spezielle beziehung zueinander aufbaut“, weiß christine. mutter rosmarie hat dieses verhalten vorgelebt: „miteinander ist doch alles einfacher und alle sind zufrieden. über mir wohnt eine familie mit kindern. heuer an halloween haben sie sich verkleidet und ein bisschen gefeiert. da habe ich einfach fünf flaschen bier ein- gepackt, bin hinaufgegangen und habe mit ihnen angestoßen – ein herrlicher und lustiger abend!“ 7
es ist eine besondere aufgabe, als aufsichtsratsvorsitzender der vogewosi tätig sein zu dürfen. für günter lampert, der 10 jahre lang vorsitzender war, hieß das soziale verantwortung zu übernehmen. sein nachfolger, der langjährige ehemalige dornbirner bürgermeister wolfgang rümmele, wird diesen auf- trag für die menschen in vorarlberg mit großem engagement weiterführen. wolfgang rümmele folgte anfang 2015 günter lampert als aufsichtsratsvorsitzender der vogewosi nach. günter lam- pert war insgesamt 23 jahre im aufsichtsrat und 11 jahre davon als aufsichtsratsvorsitzender tätig. er setzte sich maßge- blich dafür ein, dass in allen regionen des landes wohnanlagen der vogewosi errichtet werden und den menschen damit leistbares wohnen ermöglicht wird. mit den bürgermeistern wurden individuelle lösungen ausgearbeitet, damit wohnan- lagen passend zur jeweiligen gemeinde errichtet werden kön- nen. in überschaubaren größen, oft in kombination mit einer pflege- oder gesundheitseinrichtung oder überhaupt als „be- treutes wohnen“. die vogewosi leistet damit einen wesent- lichen beitrag zur belebung der ländlichen ortszentren. wolfgang rümmele und günter lampert vereint ein großes ziel: leistbare wohnungen für ganz vorarlberg „als aufsichtsratsvorsitzender war günter lampert unermüdlich im einsatz, um die bürgermeister von sinn und notwendigkeit von leistbaren wohnungen in ihren gemeinden zu überzeugen. ich danke günter lampert für sein engagement. wir alle schätzen ihn sehr als sozial eingestellten menschen mit herz und handschlagqualität!“ hans-peter lorenz, geschäftsführer vogewosi bezau9/1 schwarzenberg 10/1 egg 17/1 lingenau 13/1 bregenz 86/2 hörbranz 43/2 hohenweiler 11/1 höchst 21/1 lustenau 47/1 dornbirn 65/1 mäder 20/1 koblach 16/1 sulz 17/1 zwischenwasser 12/1 rankweil 6/1feldkirch 31/2 satteins 16/2 st. gerold 12/1 thüringen 46/2 nüziders 36/1 bludenz 120/3 silbertal 16/1 vandans 40/2 bartholomäberg12/1 schruns 62/2 mittelberg 37/1 wohnanlage in bau wohnanlagen in vorbereitung ort anzahl wohnungen / anzahl wohnanlagen 8
als langjähriger bürgermeister von dornbirn kennt wolfgang rümmele die bedeutung von gemeinnützigen wohnungen. allein in dornbirn verfügt die vogewosi über 2.630 miet- wohnungen–vondenbeliebtensüdtiroler siedlungen bis zu neuen projekten wie einer modernen wohnanlage im alt- ehrwürdigen schloßbräu im oberdorf. wolfgang rümmele will als vorsitzender des aufsichtsrates den weg von günter lampert konsequent fortsetzen: „leistbares wohnen ist der schlüssel zu einer nachhaltigen ortsentwicklung. nur so können die kleinen gemeinden gestärkt und ortskerne belebt werden. unser ziel ist es, dass längerfristig in jeder gemeinde in vorarlberg eine gemeinnützige wohnanlage errich- tet werden soll. damit unterstützt die vogewosi das ziel des landes, bis 2019 jedes jahr 500 neue gemeinnützi- ge wohnungen zu bauen“, so rümmele. wolfgang rümmele: der grundstein ist gelegt "eine der großen herausforderungen unserer zeit, für städte und gemeinden, ist die schaffung von wohnraum für praktisch alle generationen. darin liegt auch die kernaufgabe der vogewosi. als bürgermeisterin einer ländlichen gemeinde nahe dem rheintal erlebe ich oft menschen, die auf der suche nach einer wohnung sind und kenne daher die probleme. für diesen wachsenden bedarf an wohnraum braucht es zusätz- liche leistbare wohnungen im gan- zen land. in der zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen wohnbauträger neben wolfgang rümmele sind seit juli 2015 zwei frauen neu im aufsichtsrat der vogewosi. sie verraten uns, was sie motiviert und was ihnen bei der vogewosi besonders am herzen liegt: vogewosi haben wir gemeinden einen starken partner zur schaffung von vor allem leistbarem wohnraum. als aufsichtsratsmitglied lege ich besonde- res augenmerk auf nachhaltige, den bedürfnissen der nutzer entsprechende und trotzdem qualitativ hochwertige ent- wicklungen. kreativität ist auch beim thema leerstehender wohnraum und bei der unterbringung von menschen auf der flucht gefragt. diese aufgaben können wir nur gemeinsam bewältigen, dafür setzte ich mich gerne ein." angelika schwarzmann, bürgermeisterin alberschwende "wohnen ist ein grundrecht. in den vergangenen jahren ist es für viele nicht mehr leistbar geworden. dieses problem ist in der mitte der gesellschaft ange- kommen. die beste antwort darauf ist ein massiver ausbau des gemeinnützi- gen wohnbaus. ich freue mich, dass ich als aufsichtsrätin der vogewosi – als größten gemeinnützigen wohn- bauträger – helfen kann genau das vor- anzutreiben. die vogewosi steht aber nicht nur für leistbare mieten, sondern auch für qualitatives wohnen, das auf dem privatmarkt in dieser form nicht zu nina tomaselli, landtagsabgeordnete der grünen wolfgang rümmele will als neuer aufsichtsratsvorsitzender der vogewosi den weg von günter lampert konsequent fortsetzen. finden ist. diesen standard gilt es lang- fristig zu halten. was es darüber hinaus noch braucht sind kompakte wohnungen, die speziell auf die bedürfnisse von jun- gen menschen und jungfamilien ausge- legt sind und zudem gleichzeitig niedrige mietkosten bedeuten." 9
herr knoll, die wichtigste frage gleich zu beginn: warum entsteht schimmel? moderne wohnhäuser sind viel besser wärmegedämmt und isoliert als ältere bauten. dadurch wird wertvolle energie gespart. luft und feuchtigkeit, die früher durch ritzen und spalten nach außen gedrungen sind, bleiben aber im wohn- raum. wird also nicht ausreichend gelüf- tet, entsteht eine zu hohe luftfeuchtigkeit und somit kann sich schimmel bilden. wie beuge ich richtig vor, um schimmel zu vermeiden? richtiges heizen und lüften sind die wichtigsten maßnahmen, um schimmel vorzubeugen.dieidealeraumtemperatur liegt zwischen 19 und 22 grad. dabei ist darauf zu achten, dass die räume möglichst gleichmäßig beheizt sind. wenig oder nicht beheizte räume sind für die schimmelbildung besonders an- fällig. wie funktioniert richtiges lüften? stoßlüften ist das einzig richtige: das bedeutet, die fenster vollständig zu öff- nen und nach möglichkeit durchzug zu machen. dadurch beschleunigt sich der luftaustausch und die wirkung wird er- höht. im idealfall sollte mindestens zwei mal täglich 20 minuten ordentlich gelüf- tet werden, bis die gesamte raumluft ausgetauscht ist. wenn in der wohnung gekocht oder wäsche aufgehängt wird, muss zusätzlich gelüftet werden, weil da- durch vermehrt feuchtigkeit entsteht. dauerhaft gekippte fenster sollten unbe- dingt vermieden werden! schimmelbildung in der wohnung ist ein problem, mit dem wir gerade in der kal- ten jahreszeit zu kämpfen haben. aber warum genau im winter? und wie kön- nen wir schimmel vermeiden? ronald knoll ist profi in sachen schimmelbe- handlung. im interview erklärt der exper- te, was es mit dem schimmel auf sich hat, warum er entsteht und wie wir gegen ihn vorgehen können. richtiges heizen und lüften hilft! den schimmelkäse mögen wir, den schimmel in der wohnung allerdings nicht. ... dass jeder mensch pro tag bis zu zwei liter wasser mit der atemluft ausstößt? auch zimmer- pflanzen steigern den feuchtig- keitsgehalt der luft. kochen, bü- geln, baden und wäschetrock- nen verursachen ebenfalls viel feuchtigkeit. die luft kann aber nur eine bestimmt menge was- serdampf aufnehmen. generell gilt: je wärmer die luft, desto mehr feuchtigkeit kann sie spei- chern. wussten sie schon… • mehrmals täglich ordentlich lüften • möglichst ungehinderten luftaustausch im raum • lüften sie nach dem kochen, duschen und wäschetrocknen. • ideale raumtemperatur: 19-22 grad • optimale luftfeuchtigkeit: 42-50 prozent • überprüfen sie das raumklima mittels eines hygrometers. • stellen sie möbel am besten im abstand von ca. fünf zen- timetern zur außenwand auf. • vermeiden sie dauergekippte fenster. • sollte sich doch schimmel in ihrer wohnung bilden, verständigen sie bitte umgehend den hausverwalter! die wichtigsten tipps auf einen blick schimmelpilz bildoben:inesbehrens-kunkel/shutterstock.com 10
herr broger, wie sollen die bewohner vorgehen, wenn ein technisches problem in der wohnung auftritt? erste ansprechperson ist immer der hausverwalter. unsere hausverwalter sind alle handwerklich begabt und kön- nen sich das problem genau ansehen. manche fälle können so auf kurzem wege erledigt werden. ist der schaden zu schwerwiegend, beauftragen die hausverwalter ein unternehmen mit der reparatur. der mieter hat also keine umstände – der hausverwalter über- nimmt die gesamte koordination. die schäden oder mängel? heinz broger hat die antwort! ein verstopfter abfluss, stromausfall oder eine rinnende wasserleitung – das kann passieren. doch was ist zu tun, wenn das licht nicht mehr funktioniert und die heizung kalt bleibt? heinz broger steht ihnen mit rat und tat zur seite und kennt die lösung. mieter sollten keinesfalls selbst eine firma mit der reparatur beauftragen. warum muss die reparatur von einem hausverwalter organisiert werden? da die kosten in den meisten fällen von der vogewosi getragen werden, muss die vogewosi auch auftraggeber der reparatur sein. ist sie das nicht, fällt im nachhinein viel bürokratische arbeit für den mieter, den handwerker und die vogewosi an, die im vorfeld vermie- den werden könnte. im schlimmsten fall schneeräumung einfach und professionell schneeschaufeln, salz streuen und eis kratzen – und das früh morgens bei eisi- ger kälte. „diese arbeit übernehmen auch heuer wieder professionelle unter- nehmen für unsere bewohner“, so markus vogel. bisher wurden diese aufgaben meist von den bewohnern selbst erledigt. letztes jahr hat sich die vogewosi entschieden, den winterdienst großteils in professionelle hände zu legen, erklärt vogel: „wir haben unternehmen beauf- tragt, die sich um die schneeräumung und die eisfreimachung in unseren wohn- anlagen kümmern. eisige verhältnisse sind sehr gefährlich für die bewohner. kann es sein, dass der mieter die kosten dann selbst tragen muss. was ist zu tun, wenn der schaden am abend oder am wochenende auftritt? in jeder wohnanlage der vogewosi finden sich am anschlag im treppenhaus notrufnummern von handwerkern, die im auftrag der vogewosi arbeiten und sich bestens auskennen. die bewohner können außerhalb der bürozeiten diese unternehmen mit der reparatur beauftra- gen und am nächsten werktag den hausverwalter darüber informieren. wir verstehen aber auch, dass nicht alle zeit haben, sich ausreichend um diese aufgabe zu kümmern. somit ist professi- onelle unterstützung die beste lösung für alle.“ die meisten bewohner der wohnanlagen sind nun von den pflichten des winter- dienstes befreit und können sich auf per- fekt geräumte wege und straßen verlas- sen. „für den komfort der schneeräumung fällt für die bewohner ein angemessener unkostenbeitrag an. dieser wird mit der miete verrechnet“, erklärt markus vogel. die sicherheit der menschen steht dabei an oberster stelle. rafalolechowski/shutterstock.com 11
verstärkung impressum: hauszeitung 2/15; medieninhaber, verleger und redaktion: vogewosi, vorarlberger gemeinnützige wohnungsbau- und siedlungs- gesellschaft m.b.h., st. martin-straße 7, 6850 dornbirn, tel. 05572/3805-0, fax 05572/3805-400, fn 59152p lg feldkirch; verlagsort: dornbirn; für den inhalt verantwortlich: dr. hans-peter lorenz; redaktion: boehler-pr kommunikationsberatung, dornbirn; gestaltung: flax, jutz, mätzler, dornbirn; fotos: lisa mathis, dietmar mathis, die grünen, shutterstock.com postentgelt bar bezahlt www.vogewosi.at im sinne einer besseren lesbarkeit der texte wurde von uns entweder die männliche oder weibliche form von personenbezogenen hauptwörtern gewählt. dies impliziert keinesfalls eine benachteiligung des jeweils anderen geschlechts. frauen und männer mögen sich von den inhalten unseres magazins gleicher- maßen angesprochen fühlen. im vogewosi-team janine köb, lehre zur bürokauffrau die 15-jährige dornbirnerin hat am 1. september 2015 ihre lehre zur bürokauffrau bei der vogewosi angefangen. janine wuchs in einer anlage der vogewosi auf und wollte schon als kind ihre ausbildung bei der vogewosi machen: „mein onkel hat auch hier gearbeitet und immer nur gutes erzählt. so schön wollte ich es in meinem job auch einmal haben – und es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. alle arbeiten mit freude und engagement – das ist ansteckend und motivierend“, erzählt janine. momentan ist sie in der rechnungsstelle für die prüfung von rechnungen verantwortlich und hat die zahlen fest im griff. in ihrer freizeit liest und tanzt janine gerne, trifft sich mit freunden und geht regelmäßig joggen. katharina lang, lehre zur bürokauffrau am 1. september 2015 hat katharina ihre lehre bei der vogewosi begonnen. aktuell ist sie für die wiedervermietung der garagen verantwortlich und freut sich auf eine abwechslungsreiche ausbildung, bei der sie einen gesamthaften überblick bekommt. „dass ich bürokauffrau werden möchte, habe ich immer schon gewusst. ich bin froh, dass ich die lehre jetzt bei der vogewosi machen kann. die menschen hier sind unglaublich hilfsbereit, herzlich und wir haben viel spaß – ich freue mich jeden morgen, und das ist ein gutes gefühl!“ wenn die 16-jährige dorn- birnerin nicht arbeitet, trifft sie sich gerne mit ihren freunden, geht ins fitnessstudio oder ins kino und verbringt zeit mit ihrer familie: „ich bin ein totaler familienmensch“, erzählt katharina und strahlt.